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Glossar

Hier findest Du eine Reihe von wichtigen und unwichtigen Begriffen rund um die Welt der agilen Methoden und digitalen Transformation.

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Accelerator

Förderprogramme für Start-ups: Accelerator (wörtlich Beschleuniger) haben eine ähnliche Funktion wie Inkubatoren, allerdings mit einem zeitlich gestrafften Programm. Sie richten sich an Startups, die sich ganz am Anfang befinden und oft nur eine Geschäftsidee haben.

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Agile Coach

Als Agile Coach (deutsch: agiler Coach) bezeichnet man oft einen erfahrenen Berater, welcher Gruppen oder Einzelpersonen dabei unterstützt, Agile Methoden und Instrumente auch zu leben und somit anpassungsfähig und vor allem selbstlernend zu werden.

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Agile Leadership 

Der Begriff der agilen Führung beschreibt einen modernen Führungsstil, der sich an den Werten und Prinzipien der Agilen Methoden bzw. des Agilen Manifests orientiert. Agile Führung ist das Handwerk, den richtigen Kontext für die Selbstorganisation zu schaffen. Eine Umgebung, in der agile Teams zusammenarbeiten, voneinander lernen, schnelles Feedback von Benutzern oder Kunden erhalten und sich auf Qualität und kontinuierliches Lernen konzentrieren.

A*/

Agile Methoden

Das Ziel einer agilen Methode ist es, Projekte in einer bestimmten Art und Weise zu managen und sich dabei auf die agilen Techniken, Prinzipien und Werte (siehe auch Agiles Manifest) zu stützen. Die Agile Methoden zeichnen sich im Wesentlichen durch Kundenzentrierung aus. Sie sind von Co-Creation, iterativen Vorgehen, Prototyping und Testing geprägt. Weit verbreitet sind Design Thinking, Business Model Generation, Lean Startup, Kanban und Scrum.

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Agiles Manifest

Das agile Manifest bildet das theoretische Fundament aller agilen Methoden. 2001 trafen sich 17 renommierte Softwareentwickler in Utah und veröffentlichten folgende Paradigmen:

  • Individuen und Interaktionen mehr als Prozesse und Werkzeuge

  • Funktionierende Software mehr als umfassende Dokumentation

  • Zusammenarbeit mit dem Kunden mehr als Vertragsverhandlung

  • Reagieren auf Veränderung mehr als das Befolgen eines Plans

Das heißt, obwohl wir die Werte auf der rechten Seite wichtig finden, schätzen wir die Werte auf der linken Seite höher ein.


 

(mehr: http://www.agilemanifesto.org/)

A*/

Agile Prinzipien

Im Alltag agiler Teams stellen agile Prinzipien Leitplanken dar, um Methoden und Vorgehensmodelle richtig anwenden zu können. Sie helfen Teams, Entscheidungen zu treffen und Prioritäten zu setzen. Für den Erfolg agilen Arbeitens sind diese Leitlinien für die Zusammenarbeit meist wichtiger als die Praktiken der agilen Arbeitsweisen.

(mehr: http://www.agilemanifesto.org/)

A*/

Agiles Projektmanagement

Durchführung von Projekten basierend auf agilen Werten und Prinzipien, um auf die Herausforderungen wie VUKA reagieren zu können. Als Standards haben sich hier Methoden wie Kanban, Scrum oder Scrumban etabliert.

A*/

Agilität

Kompetenz einer Organisation sich schnell auf neue Entwicklungen, Rahmenbedingungen, Erwartungen und Herausforderungen anzupassen oder sich bietende Chancen zu ergreifen.

A*/

Ambidextrie

Ambidextrie ist die Fähigkeit, sowohl die rechte als auch die linke Hand gleich gut zu benutzen. Im Unternehmenskontext bedeutet es die Vereinigung zweier gegensätzlicher (lat.: ambo "beide", dexter "rechte Hand" Beidhändigkeit) Denk- und Handlungsweisen. Besonders anpassungsfähige Organisationen (nach Duncan, 1976 und James March, 1991) beherrschen einerseits die Optimierung des bestehenden Kerngeschäftes (exploitation), bei gleichzeitiger Erreichung von Innovationen (exploration). Ersteres bedarf klarer Strukturen, Prozesse, Regeln etc. Innovation hingegen benötigt kreative Freiräume und das Brechen von Regeln, (Denk-) Mustern und Routinen. D.h. zum Beispiel das Kerngeschäft zu verbessern und gleichzeitig an Innovationen zu arbeiten. Bzw. hierarchisch und agil bzw. im Netzwerk zu arbeiten. 

A*/

Artificial Intelligence

Die Fähigkeit von Maschinen, selbst zu lernen. Statt fester, vordefinierter Algorithmen, lernen Systeme eigenständig und passen ihr Vorgehen an.

https://de.wikipedia.org/wiki/Künstliche_Intelligenz

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Backlog

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Ein Backlog ist eine Liste, in der Elemente (Items) gesammelt werden, z.B. mit allen anstehenden Arbeiten. Das Product Backlog ist Artefakt aus dem Scrum-Framework (auch Kanban). Es ist die Summe aller Aufgaben, an denen das Scrum Team arbeiten soll, damit die Produkt Vision erreicht werden kann. Das Backlog vom Product Owner geführt. Dagegen beschreibt das Sprint Backlog die Summe der Aufgaben im aktuellen Sprint, auf die sich das Entwicklungsteam committet hat. Das Sprint Backlog wird entsprechend vom Team gemanagt. Das Impediment Backlog beherbergt alle Hindernisse.

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Business Model Canvas

Das Business Model Canvas (BMC) ist ein Poster (engl.: canvas = Leinwand), welches dabei unterstützt, Geschäftsmodelle übersichtlich darzustellen und weiterzuentwickeln. 

 

Das Business Model Canvas besteht aus 9 Feldern:

  1. Kundensegmente

  2. Value Proposition (Wertversprechen)

  3. Vertriebskanäle

  4. Kundenbeziehungen 

  5. Einnahmequellen

  6. Schlüsselaktivitäten

  7. Schlüsselressourcen

  8. Schlüsselpartner

  9. Kostenstruktur

 

(mehr: https://www.strategyzer.com)

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Canvas

Grafisch aufbereitete, strukturierte Darstellung von Informationen auf einer Canvas (=Leinwand). Bekannt geworden durch den „Business Model Canvas“ von Osterwalder und Pigneur.

C*/

Cynefin-Modell

Das Cynefin-Modell von Dave Snowden ist gut dafür geeignet, um zu erklären, für welche Einsatzgebiete sich agile Methoden besonders gut eignen. 

Snowden hat in seinem Modell vier Bereiche oder auch Domänen beschrieben, die uns helfen können Situationen oder auch Systeme zu beschreiben: einfach, kompliziert, komplex, chaotisch. Mit dem Modell lässt sich gut ableiten, welche Entscheidungswege in welcher Situation am besten eingeschlagen werden sollten.

 

(mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Cynefin-Framework)

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Daily Standup

Das Daily kommt aus dem Scrum und ist ein 15-minütiges Meeting für das Scrum Team. Es findet an jedem Arbeitstag statt, im Idealfall zur gleichen Zeit am gleichen Ort. Das Treffen dient dem Team dazu, die Tätigkeiten zu teilen und mögliche Hindernisse ("Impediments") im Team zu kommunizieren, um notwendige Aktionen möglichst sofort einzuleiten. Daily Scrum zählt wie Sprint Planning, Sprint Review und Sprint Retrospektive zu den Scrum Events.

 

(mehr: https://www.scrum.org/resources/what-is-a-daily-scrum)

D*/

Design Thinking

Design Thinking ist eine strukturierte Herangehensweise an Innovation, die durch multidisziplinäre Teams, flexible Arbeitsumgebungen und einen kreativen Prozess kunden- bzw. nutzerzentrierte Produkte und Services schafft.

Als Methode wurde Design Thinking u.a. von Stanford Professor Larry Leifer und David Kelley, Gründer der Design- und Innovationsagentur IDEO begründet. Seit 2007 fördert das Hasso Plattner Institut die Erforschung und Umsetzung von Design Thinking an der School of Design Thinking (d.school). 

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(mehr: https://dschool.stanford.edu/resources/design-thinking-bootleg)

D*/

Dev. Team

Development Team oder auch Entwicklungsteam. Das Team in Scrum, welches die Product bzw. Sprint Backlog Items umsetzt. Es wird manchmal außerhalb der IT auch als Umsetzungsteam bezeichnet.

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Epic

Epics beschreiben eine bestimmte Anforderung an ein Produkt auf einer relativ abstrakten Ebene. Dabei spielen Details noch keine Rolle. Epics werden später in detaillierte Features und/oder User Storys unterteilt.

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Fast Lane

Fast Lanes oder Swim Lanes stellen einen horizontalen Bereich auf einem Kanban-Board für Aufgaben (z.B. Tickets) der höchsten Priorität dar. Sie befinden sich meistens oben am Board.

F*/

Flight Level

Begriff, der den Einsatz von Kanban-Systemen zur Visualisierung der Arbeit für einzelne Team bis hin zur Steuerung der Organisation beschreibt:

Flight Level 1: Operative Ebene eines Teams

Flight Level 2: Koordination mehrerer Teams  bzw. Bereiche

Flight Level 3: Strategische Portfolioebene auf C-Level-Ebene

G*/

Golden Circle

 „People don’t buy what you do. They buy why you do it.“ Dieser Satz beschreibt den Kern des Golden Circle Modells, das Autor Simon Sinek entwickelt hat. Mit dem Golden Circle Konzept können Firmen die Sinnfrage („Purpose“) beantworten und darstellen. 

Die Philosophie hinter dem “Why, How, What”-Modell ist nicht wirklich neu gewesen. Das St. Galler Management Modell basiert im Kern auf einer identischen Struktur. 

H*/

Holokratie

Holokratie ist ein u.a. auf Soziokratie beruhendes Betriebssystem für Organisationen, das ursprünglich aus der Softwareentwicklung stammt. Es gibt sehr wenige größere Unternehmen gibt, die holakratisch organisiert sind. Ein Beispiel ist die Firma Zappos.

I*/

Ideation

Die Ideengenerierung enthält einen großen Methodenkoffer mit unzähligen Kreativitätsmethoden. Neben klassischem Brainstorming, bei dem Ideen auf Post Its notiert und am Whiteboard gesammelt werden, gibt es z.B. Brainwriting, Crazy 8. Wichtig dabei: Encourage Wild Ideas, Go For Quantity, Build on the Ideas of Others.

I*/

Impediment Backlog 

Der Impediment Backlog ist eine Liste der Hindernisse. In der Scrum-Methode wird er vom Scrum Master geführt.

I*/

Inkubator

Die beiden Förderprogramme Inkubator und Accelerator unterscheiden sich im Wesentlichen durch die Entstehung der Startups. Im Inkubator kommen die Ideen in der Regel "von innen", im Accelerator kommen sie über externe Gründerteams. Ein Inkubator hilft Startups bei der Ausarbeitung von Geschäftsideen, während Acceleratoren das Wachstum bestehender Unternehmen mit einem Minimum Viable Product (MVP) beschleunigen. Inkubatoren arbeiten mit einem flexiblen Zeitrahmen, der endet, wenn ein Startup eine Idee oder ein Produkt hat, das es Investoren oder Kunden vorstellen kann.

I*/

Inkrement

Mit Inkrement versteht man ein Ergebnis, zu dem kontinuierlich etwas hinzugefügt wird. Das Inkrement ist das Ergebnis eines Sprints, das mit allen Inkrementen der Sprints davor zu einem gemeinsamen Ergebnis zusammengefasst wird.(Wortbedeutung lt. Duden: Betrag, um den eine Größe zunimmt.)

I*/

Inspect & Adapt

Inspect & Adapt ist ein wichtiges agiles Prinzip der Überprüfung und Anpassung. Insbesondere die Meetings bzw. Scrum-Events wie Daily Scrum, Review und Retrospektive dienen diesem Prinzip.

K*/

Kanban

Der Begriff Kanban stammt aus dem Japanischen und bedeutet so viel wie Signalkarte. Das 1947 von Taiichi Ohno, dem Erfinder des Toyota-Produktionssystems, entwickelte Kanban ist eine Umsetzung des als Pull- oder Hol-Prinzip bekannten Steuerungsverfahrens in der Produktion bzw. Fertigung.

Kanban wird inzwischen auch als Agile Methode anerkannt. Zentrum der Methode ist das Kanban-Board und damit die Visualisierung der Arbeitsschritte. Aufgaben werden in kleine Schritte geteilt und nacheinander abgearbeitet. Dazu kennt man in Kanban auch den passenden Slogan: „Stop starting – start finishing!“ 

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(mehr: https://resources.kanban.university/guide/)

K*/

Kanban-Praktiken

- Mache Arbeit sichtbar

- Limitiere den Work-in-Progress

- Manage Flow

- Mache Prozessregeln explizit

- Implementiere Feedbackmechanismen

- Führe gemeinschaftlich Verbesserungen durch

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Lean Production

Lean Production, die so genannte "schlanke" Produktion wurde durch den Autohersteller Toyota berühmt. Das Prinzip des schlanken Denkens hat zu einem radikalen Kurswechsel in den Wertschöpfungsketten und der systematischen Fertigung geführt. Wesentliche Merkmale der Methode sind die Beschleunigung der Durchlaufzeiten, die Just-in-Time-Produktion, die Bestandskontrolle, die Nutzung von Wissen und die Eigenverantwortung jedes einzelnen Mitarbeiters. 

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Lean Startup

Bei der Lean Startup-Methode wird eine Geschäftsidee, ein Produkt oder eine Dienstleistung entworfen und so schnell wie möglich auf den Markt gebracht (MVP). Ziel ist es, aus dem Kundenfeedback so früh wie möglich Rückschlüsse für die Weiterentwicklung und ggf. Umgestaltung (Pivot) des Produktes ziehen zu können, um Kosten und Zeit zu sparen. Dies geschieht durch gezieltes, iteratives Testen wichtiger Faktoren des Produktes, wie z.B. Preisgestaltung, Vertriebswege und Designmerkmale. Dieser Prozess wird ständig wiederholt, so dass ein Build-Measure-Learn Zyklus entsteht, der das Produkt nahe an den Bedürfnissen des Kunden entwickelt.

(mehr: https://hbr.org/2013/05/why-the-lean-start-up-changes-everything)

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Lean Canvas

Das Lean Canvas wurde vom Lean Startup-Experten Ash Mayura (u.a. Autor von “Running Lean”) weiterentwickelt. 

(mehr: https://blog.leanstack.com/why-lean-canvas-vs-business-model-canvas-af62c0f250f0)

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Market-Product-Fit

Produkt/Markt-Fit bedeutet, in einem guten Markt zu sein mit einem Produkt, das diesen Markt befriedigen kann. Viele Menschen interpretieren Produkt-/Markt-Fit als das Erstellen eines so genannten Minimum Viable Product (MVP), das ein bestehendes Problem oder Bedürfnis adressiert und löst.

Steve Blank bezeichnete das Konzept des Produkt/Markt-Fits als einen Zwischenschritt zwischen der Kundenvalidierung und der Kundenschaffung.

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MVP

Eric Ries definierte einen MVP (Minimum Viable Product) als jene Version eines neuen Produkts, die es einem Team ermöglicht, mit geringstem Aufwand ein Maximum an validierten Erkenntnissen über Kunden zu sammeln. (mehr: http://theleanstartup.com/#principles)

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New Work

Der Begriff "Neue Arbeit" geht auf den Sozialphilosophen und Gründer von New-Work, Frithjof Bergmann, zurück. Wörtlich übersetzt bedeutet New Work "neue Arbeit".  New Work ist ein Konzept neuer Arbeitsformen in Zeiten der Globalisierung und Digitalisierung. Beispiele für die praktische Umsetzung von New Work sind die Vier-Tage-Woche, agiles Arbeiten, oder auch Coworking Spaces. 

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OKR

OKR (Objectives and Key Results) ist ein Management-System zur zielgerichteten und modernen Team- und Mitarbeiterführung. Es ist ein Framework zur Zielsetzung (Objectives) und Messung von Ergebniskennzahlen (Key Results) Das OKR-Modell beschreibt eine innovative Managementmethode, die besonders in agilen Unternehmen anwendbar ist. Objektives and Key Results werden mittlerweile von vielen Firmen verwendet, darunter Google, Twitter, LinkedIn, Axel Springer und Zalando als Führungsmodell verwendet.  OKRs wurden zuerst bei Intel eingeführt, als Intel-Mitgründer Andrew Grove das System in Anlehnung an Managementmethoden wie MBO (Management by Objectives) und SMART (Specific, Measurable, Accepted, Realistic, Time) entwickelte.

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Open Innovation

Der Begriff Open Innovation bzw. offene Innovation bezeichnet die Öffnung des Innovations­prozesses von Unternehmen und damit die aktive strategische Nutzung der Außenwelt (z.B. durch Einbeziehen von Kunden) zur Vergrößerung des Innovationspotenzials. In den Innovationsprozess wird also externes Wissen einbezogen, um Lösungsvorschläge für Problemstellungen oder Produktinnovationen zu generieren (z.B. Beteiligung der Kunden im Rahmen eines sogenannten Crowdsourcing über Kickstarter).

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Pivot

Unter einem Pivot versteht man in der Startup-Szene eine radikale strategische Änderung des Geschäftsmodells. Bei der Lean Startup-Methode geht es darum, wichtige Hypothesen, die für den Erfolg der Idee wichtig sind, zu testen und zu verbessern. Hierbei bleiben auch elementare Annahmen bzw. Hypothesen nicht unangetastet. Dies führt somit zu einem Richtungswechsel vom bisherigen Weg zugunsten einer neuen Hypothese, die wiederum auf ihren Markterfolg getestet wird. Im Rahmen des Lean Startup wird dies als Pivot bezeichnet. 

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